Alles dufte- Kleine Parfümkunde

Veröffentlicht am 19. September 2024 um 20:47

Unser Körper verfügt über 5 Millionen Riechzellen und 350 unterschiedliche Riechrezeptoren und kann somit tausende unterschiedliche Gerüche aufnehmen.
Der Geruchssinn ist dabei der unmittelbarste unserer menschlichen Sinne. Unser Sehen, Hören oder Fühlen muss erst in der Großhirnrinde verarbeitet werden.
Düfte hingegen, wirken direkt auf unser limbisches System, welches Emotionen verarbeitet und uns Zugang zum Unterbewussten gibt. Erlebnisse vermischen sich in unserer Erinnerung somit oft mit bestimmten Düften und Gerüchen.

Karl Lagerfeld meine einmal: „Ein Duft muss die besten Augenblicke des Lebens wieder wachrufen.“
Und so erinnern wir uns bei frischen Plätzchengeruch gerne an die ersten Weihnachtsfeste in der Kindheit und der Geruch von Lavendel lässt unsere Seele wieder in den Urlaub in die Provence fahren.
In der Aromatherapie wird genau diese Verbindung zwischen Emotionen und Düften genutzt: Denn Düfte können helfen Stress zu reduzieren und unsere Stimmung positiv zu beeinflussen.

Das Wort Parfüm stammt vom Lateinischen Wort „per fumum“ ab, was in etwa bedeutet: „durch den Rauch“.
In der Antike nutzten Menschen Gerüche, indem sie Harze und Kräuter für rituelle Zwecke verbrannten. Ebenso stellten sie Salben aus Kräutern wie Anis, Rosmarin, Minze oder Zitrone her.

Im Laufe der Jahrhunderte entstanden verschiedene Techniken zur Gewinnung von natürlichen Duftstoffen:

Expression          Gewinnung von Zitrusölen durch Auspressen der Schalen

Destillation         Gewinnung von pflanzlichen, ätherischen Ölen durch Aufkochen der Pflanzenteile

Enfleurage          Absorption der Duftstoffe durch Fette. Das Resultat wird „Absolue“ genannt

Mazeration        Warme Enfleurage, in der die Pflanzenteile in heißes Fett eingeweicht werden.

Extraktion           Gewinnung der Duftstoffe durch Lösungsmittel bei niedriger Temperatur. Es entsteht das „Concréte“.

Seit 130 Jahren werden auch Synthetische Duftstoffe hergestellt. Durch ihre Kraft und Haltbarkeit sind sie aus der modernen Parfümherstellung nicht mehr wegzudenken. Für teure oder wegen Natur und Artenschutz nicht natürlich gewinnbare Düfte, stellen sie eine gute Alternative dar.

Moderne Parfüms bestehen aus zum Teil bis zu fünfhundert natürlichen oder synthetischen Duftstoffen. Zu diesen werden so genannte Fixatuere hinzugefügt, welches die Verdunstungsgeschwindigkeit der Duftstoffe verzögert und für eine lange Haltbarkeit des Duftes sorgt.
Außerdem wird der Kreation Alkohol hinzugefügt. Je nach Konzentration teilt man Parfüm somit in unterschiedliche Kategorien ein:

Parfüm:                              13-30% Parfümölkonzentration, Alkoholgehalt 90-96%

Eau de Parfüm:                Parfümöl 10-15%, Alkoholkonzentration 85%- 90%

Eau de Toilette:                Damen: Parfümöl 5-10%  Herren: Parfümöl: 3-12%; Alkoholanteil 80-85%

Eau de Cologne:               Parfümölkonzentration 3-5%, 70% Alkoholkonzentration

Beachte: Je höher die Parfümkonzentration, desto sparsamer sollte der Duft angewendet werden!

Duftverlauf

Nach dem Aufsprühen durchläuft ein Duft verschiedene Duftphasen, in denen sich die Bestandteile des Parfüms unterschiedlich schnell verflüchtigen.
Dieser Verlauf der sogenannten Duftpyramide lässt sich in drei Phasen einteilen:

Die Kopfnote: - bestimmt die ersten 15min des Duftes
                           - Sie fällt zuerst auf und bestimmt den ersten Eindruck

Herznote:        - ab 10 min nach auftragen des Duftes bis ca. 4h nach dem Auftragen
                           - bildet den Duftkörper und definiert den Duftcharakter des Parfüms
                           - Bei Duftkäufen darauf achten, dass sich die Herznote entfaltet hat!

Basisnote:       - hält bis zu einem Tag
                           - rundet den Duftverlauf ab und stabilisiert die Duftkomposition
                           - riecht bei jeder Person anders, je nach Haut ph- Wert, Hormonhaushalt und Hautbeschaffenheit

Duftfamilien

Alle Düfte werden in Duftfamilien eingeteilt. Bei Avon unterscheidet man sechs Duftfamilien:
Blumig, Zitrus, Chypre (schwere, sinnliche Düfte mit blumiger Herznote und zitrischer Kopfnote), Fougère (frische, herbe Duftrichtung mit würzig , holzig, blumigen Noten), Orientalisch, Holzig.

Ihr seht, Duft ist nicht gleich Duft. Um die Nase beim Kauf nicht zu überfordern, ist es wichtig euch kleine Riechpausen zu gönnen und den Duft für ein paar Stunden Probe zu tragen. Für mich sind Düfte wie ein zusätzliches Teil meines Ichs. Ich wähle das passende Parfüm gerne nach meiner eigenen Stimmung oder dem Anlass entsprechend aus.

Liebe Grüße Carola

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